Montag, 7. Juni 2010

06.06.2010 Zion NP


Der Wecker klingelt um 04.55 Uhr. Die große Tour wartet.
Es weht ein frischer Wind und kühlt uns ordentlich runter. Um 05.45 Uhr fährt der erste Bus, den wir um 1 (!) Minuten verpassen. Wie übrigens ca. 10 Leidensgenossen ebenfalls. USA = Pünktlichkeit. Leider startet der Regelbetrieb erst um 06.30 Uhr! Warten.
Dann klappt es aber. Kurz vor 07.00 Uhr sind wir am Startpunkt des Trails zu Angels Landing. Hier trenne ich mich von Simone, die ein kurzes Stück zu einem anderen Trail weiter fährt.
Auf dem Weg nach oben bin ich fast alleine, da sich die Gruppe schnell verteilt.
Der erste Teil der Strecke ist gemütlich, aber dann erfolgen immer wieder recht steile Anstiege. Allerdings ist das hier immer noch (nur) eine Sache der Physis. Da kann man durch, ich muss nur etwas heftiger schnaufen, grins.
Der Teil mit der Höhenangst kommt erst ganz oben. Das Beste zum Schluss.
Ich bin wesentlich schneller, als in der Park-Zeitung angegeben. Bereits 07.45 Uhr (ungefähr) stehe ich vor dem richtig schweren Teil. Wir wird Angst und Bange, denn die Beschreibungen, die ich im Netz gefunden habe stimmen. Es geht an einem schmalen Grad steil bergauf. Teilweise sind schwere Ketten als Handläufe montiert, aber an manchen Stellen fragt man sich, warum keine Ketten vorhanden sind. Ich versuche nur auf meinen Weg zu schauen und nicht nach unten. Je höher ich komme, desto mehr frage ich mich: Wie weit ist es denn noch? Wie komme ich da wieder runter? Wäre es nicht besser gewesen noch etwas liegen zu bleiben und einfach schön frühstücken zu gehen?
Aber als ich es dann geschafft habe und auf dem Gipfel nur 8 Leute sind, freue ich mich über das erreichte Ziel und den tollen Ausblick. Auf dem Gipfel lerne ich noch Christoph aus Köln kennen, der meine Befürchtungen zum Abstieg ein wenig teilt.
Es gibt nur einen Nachteil: Durch die frühe Uhrzeit, liegt das Tal noch weit im Schatten. Für bessere Bilder müsste man wahrscheinlich am Abend da sein, aber das wollte ich bei den Temperaturen nicht machen.
Nach ca. 30 Minuten, ein paar Bildern und einem kleinen Snack, mache ich mich auf den Abstieg. Er ist wesentlich leichter als gedacht und ich komme gut voran.
Als ich den Grad hinter mir habe, ist der Rest ein Kinderspiel.
Aber die Temperaturen steigen und es ist wieder drückend warm. Immer mehr Leute kommen mir entgegen und ich beneide sie nicht. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.
Insgesamt benötige ich für den Aufstieg eine gute Stunde (!!) und für den Abstieg ungefähr nochmal so lange. Ich bin also weit vor der geplanten Zeit.
Unten angekommen gibt es nochmal eine Banane und am Visitor-Center treffe ich schließlich Simone.
Sie ist mit Ihrem Trail auch zufrieden und so gehen wir erst mal frühstücken.
Wir treffen Christoph und Rena im Cafe wieder und plaudern eine kleine Ewigkeit.
Wegen der Hitze gehen wir zurück ins Hotel und fahren später nochmals in den Park für einen kurzen Hike.
Morgen fahren wir Richtung Las Vegas (3 Stunden mit dem Auto) und wollen eventuell am Lake Mead noch einen Zwischenstopp einlegen (Bootfahren oder Jet-Ski). Aber das entscheiden wir dann, wenn es soweit ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen